Handarbeit damals wie heute
Bereits 1927 mit gerade mal 20 Jahren kam Hedwig Bollhagen als Leiterin der Malklasse in den Steingut Fabriken Velten Vordamm mit Baukeramik in Berührung. Dort traf sie auch auf die beiden Bauhauskünstler Werner Burri und Theodor Bogler, mit denen sie Jahre später eng zusammen arbeiten sollte. 1934 gründete sie die HB-Werkstätten im Nachbarort Marwitz mit dem Ziel Gebrauchskeramik herzustellen. Charles Crodel, von den Nazis als entarteter Künstler diffamiert und Mitglied des Werkbundes, kam 1935 nach Marwitz und erweiterte die Produktpalette erfolgreich um den Bereich der Baukeramik. Nach dem zweiten Weltkrieg kam neben den Aufträgen für Neubauten dann auch die Baudenkmalpflege hinzu.
Zu diesen Projekten zählten unter anderen das Kloster Chorin, die Friedrichswerdersche Backsteinkirche von Karl Friedrich Schinkel, Schloss Sanssouci sowie das Rote Rathaus in Berlin. Aufgrund ihrer künstlerischen aber auch technischen Qualitäten, waren zu Zeiten der DDR die HB-Werkstätten eine der renommiertesten Adressen für Baukeramik. Aus dieser Zeit zwischen 1955 und 1970 stammen auch die Musterplatten der Kacheldekore, die die HB-Werkstätten jetzt erstmalig wieder neuaufgelegt haben. Diese Kacheldekore sind ein Musterbeispiel für die Genialität der Keramikerin Hedwig Bollhagen. Sie kommen mit gerade mal drei Grundelementen aus und bieten dabei einen unbegrenzten Gestaltungsspielraum. In Zusammenarbeit mit der in Bacharach ansässige VIA GmbH werden diese Kacheldekore nun in Form von Zementbodenfliesen zu neuem Leben erweckt.
Ausstellungsbilder Neue Sammlung München
Aufwändiges Herstellungsverfahren von Hand
Die VIA Zementmosaik Platte wird in einem aufwändigen Verfahren nach traditionellem Vorbild hergestellt.In eigens für jedes Muster angefertigten Metallschablonen wird die mit Eisenoxid pigmenten eingefärbte Vorsatzschicht aus Weißzement, Marmormehl und Quarzsand mit einer Mischung aus Zement und Quarzsand aufgefüllt und unter hohem Druck hydraulisch gepresst. Der Druck muss bei diesem teilmanuellen Verfahren besonders hoch sein, damit die Oberfläche so fein wird, wie eine VIA Platte sein soll.
Erst wenn das Ergebnis der 1,8 cm dicken und mit einer rund 3 mm starken, changierenden Farbschichten sowie dem rückseitig ein gestanzten Firmenlogo optimal ist, werden die Platten mindestens zehn Wochen getrocknet und anschließend in den Vertrieb gebracht. Dadurch, dass die Platten nicht gebrannt werden, sondern durch hydraulische Pressung erhärten und schonend trocknen, ist der Einsatz von vielfältigen, tiefen, dichten und pudrig-strahlenden Farben möglich. Hierin zeigt sich ein wesentlicher Aspekt der Einzigartigkeit zementgebundenen Platten. Auch wenn die Herstellungsverfahren sich unterscheiden, so ist die Verwandtschaft zur HB Keramik kaum zu übersehen.
Jede Fliese wird von Hand gegossen und hydraulisch gepresst.
Die VIA Zementbodenfliesen im Hedwig Bollhagen Dekor sind über viaplatten.de zu bestellen
VIA GmbH
Mainzer Straße 33-35
55422 Bacharach / Rhein
info@viaplatten.de