Ihre charaktervollen Pflanzenschalen, Sitzbänke und Vogeltränken schmückten seit den 1930er Jahren viele repräsentative Außen- und Innenräume. Seit 2011 gehört die Gartenkeramik-Serie wieder zum Portfolio der HB Werkstätten und wurde erstmalig auf der diesjährigen imm cologne vorgestellt. Die einzeln von Hand gefertigten Keramiken stammen nach wie vor aus Marwitz oder werden in einer familiengeführten Manufaktur in Ratchaburi, Thailand produziert. Hier arbeiten wir mit einem exklusiven Hersteller zusammen, der als großer Bewunderer HB's und Schüler der gleichen Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen den Duktus von Hedwig Bollhagen perfekt verinnerlicht hat.
Besonderheiten: Unsere frostbeständige Gartenkeramik ist Steinzeug, das bei 1260 °C gebrannt wird. Oberflächen lassen sich mit Glasuren in vielen Farben, Engoben und Oxiden veredeln. Die in Glühbrand und Glattbrand doppelt gebrannten Unikate werden in traditioneller Aufbautechnik produziert und nicht einfach nur in Formen eingeschlagen.
Diese herausfordernde Technik beherrschen ausschließlich erfahrene Keramikexperten.
Von Anfang an Teil der Kollektion
Bereits 1930 kam Hedwig Bollhagen in den Steingutfabriken Velten Vordamm mit Baukeramik in Verbindung, als der Architekt Hans Poelzig dort keramische Elemente für sein „Haus des Rundfunks“ in Berlin in Auftrag gab.
In Velten Vordamm begann auch ihre Künstlerfreundschaft mit Charles Crodel, der 1937 – nur drei Jahre nach Gründung der HB-Werkstätten in Marwitz – dort den Geschäftsbereich für Bau- und Gartenkeramik erschloss. 1938 gestaltete er mit Hedwig Bollhagen und dem Gartenarchitekten Guido Erxleben eine Anlage für die Reichsgartenschau in Essen. Brunnen, Vasen, Fliesenbilder und Putzkeramiken waren Teil dieses Projekts. Später entwarf Hedwig Bollhagen auch Pflanzgefässe, Vogeltränken und Sitzbänke. Bis 1958 wurden diese „freigedreht“ und danach in Gipsformen „eingeschlagen“.
Die Baukeramik bekam in den 50er und 60er Jahren durch den Bildhauer, Künstlerfreund und Impulsgeber Waldemar Grzimek eine besondere Bedeutung für HB. Seine guten Verbindungen zum Sonderbaustab 10, zuständig für Regierungsvorhaben der DDR, führten auch zu Bauaufträgen für die HB-Werkstätten. So auch das Projekt Dynamo Sportforum in Berlin, das heute unter Denkmalschutz steht. Bei dem 1955-59 entstandenen Objekt des Architekten Walter Schmidt wurden die HB-Werkstätten u.a. an der Ausgestaltung der Sporthallenumgänge in Form von Wandfliesen und Bodenfliesen und Gefäßen beteiligt.