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Die Geschichte der Keramik Werkstätten Marwitz

Ofenfabrik Wundtke - Wendland & Co.

Die vor 1890 erbaute Ofenfabrik der Gründungsfirma Wuntke, Wendland & Co. ist die letzte der in Velten und Marwitz noch betriebenen Keramikfabriken. Das Fabrikgebäude wurde zur Herstellung von weiß glasierten Öfen aus den sogenannten Veltener oder Berliner Kacheln errichtet und war auf altdeutsche, runde und achteckige Formen spezialisiert. 1905 waren Gesellschafter Gustav Wundtke aus Marwitz, Karl Wendland aus Bötzow und Otto Brumm, an dessen Stelle später der Töpfer Hermann Netzband aus Marwitz trat. Die Firma ging 1916 in Konkurs.

Gartenkeramik Petry

Die Nachfolgefirma Petry produzierte Gartenkeramik bis etwa 1923.

Haël-Werkstätten für Künstlerische Keramik

Von 1923 bis zur vorläufigen Stilllegung am 1. Juli 1933 war die Marwitzer Ofenfabrik Produktionsort der von Gustav und Daniel Loebenstein gegründeten Firma Haël-Werkstätten für Künstlerische Keramik. Beide verstarben an den Folgen ihres Verkehrsunfalls vom 24. August 1928. Die Firma wurde von der künstlerischen Leiterin der Firma, der Witwe von Gustav Loebenstein, Margarete Heymann-Loebenstein weitergeführt. Das international erfolgreiche Unternehmen wurde infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten und der zunehmenden Ausgrenzung der jüdischen Besitzerin nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 1. Juli 1933 stillgelegt und am 26. April 1934 an den Generalsekretär des Reichsverbandes des deutschen Handwerks, Heinrich Schild verkauft.

HB-Werkstätten für Keramik

Am 1. Mai 1934 erfolgte die Neugründung als HB-Werkstätten für Keramik. Der Geschäftsführer Heinrich Schild setzte die Keramikerin Hedwig Bollhagen als künstlerische Leiterin ein.[1] 1938 wurde die G.m.b.H. zur OHG umgewandelt. Im Jahr 1972 wurde die Firma verstaatlicht, Hedwig Bollhagen blieb jedoch als künstlerische Leiterin im Unternehmen. Nach der Wiedervereinigung wurde 1992 der Betrieb reprivatisiert.

(Quelle: Wikipedia (Stand 2018-11-12))

Der Kunsthistoriker Dr. Cornelius Steckner über die Werkstätten

Der promovierten Kunst- und Kulturhistoriker Dr. Cornelius Steckner, Jahrgang 1948, stellte uns den Entwurf eines Beitrages "Hedwig Bollhagen und Charles Crodel die Anfänge der HB Werkstätten für Keramik" (1) zur Verfügung und dafür danken wir sehr.

(1) Charles Crodel und Hedwig Bollhagen, die Domburg, Burg Giebichenstein und

die Anfange der HB-Werkstätten

von Dr. Cornelius Steckner Seite 151ff

Erschienen:

MITTELDEUTSCHES

JAHRBUCH

für Kultur und Geschichte

Herausgegeben für die Stiftung

Mitteldeutscher Kulturrat

von Harro Kieser und Gerlinde Schlenker

Band 16

Bonn - Deutsche Stiftung Denkmalschutz

monumente-publikationen 2009






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